Auf unseren Events bekommen wir häufig zu hören: “100 km in 24 Stunden - Das ist doch kein Wandern mehr.” Warum Megamärsche sehr wohl als “Wanderevents” bezeichnet werden können, werdet Ihr nach diesem Blogbeitrag wissen. Außerdem klären wir im Folgenden, was Wandern überhaupt ist und was Menschen dazu antreibt, sich Challenges, wie dem Megamarsch zu stellen.
AB WANN IST WANDERN WANDERN?
Dass es für das Wandern keine Definition gibt, in der alle Meinungen vertreten sind, könnt Ihr Euch wahrscheinlich schon denken. Trotzdem findet man bei Google einige Definitionen, die eine Idee davon vermitteln, was Wandern ist und was eben nicht.
Die Antwort von Google auf die Frage “Was ist Wandern?”, ist folgende:
1. eine Wanderung, Wanderungen machen
2. ohne ein Ziel anzusteuern, [gemächlich] gehen; sich irgendwo ergehen
Wikipedia hingegen formuliert die Antwort auf die Frage so:
“Wandern ist eine Form weiten Gehens über mehrere Stunden. [...] Wandern ist eine mit Naturerleben verbundene, gemäßigte Sportart [...]”
Ihr seht also schon, dass die Definitionen sich teilweise auf den Grad der Anstrengung und teilweise auf die Umgebung beziehen. Einig sind sich alle dabei, dass man beim Wandern ein Gehtempo hat. Beim Wandern wird also weder gejoggt, noch sehr langsam geschlendert. Hier findet man einen der Gründe, warum Wandern für jeden ein bisschen was anderes ist: jeder hat ein eigenes Gehtempo.
Auf den meisten Internetseiten liegt das Tempo beim Wandern auf ungefähr 4 km/h. Beim Megamarsch ist unsere vorgegebene Geschwindigkeit 4,2 bis 6 km/h. Damit richtet sich der Megamarsch eher an geübte Wanderer und solche, die gerne etwas zügiger unterwegs sind. Häufig laufen unsere Teilnehmer aber auch durch das Gemeinschaftsgefühl etwas zügiger als gewohnt, sodass sich niemand Sorgen machen muss, dass er zu langsam ist, um teilzunehmen.
WAS IST DER UNTERSCHIED ZWISCHEN WANDERN UND SPAZIEREN?
Die Begriffe Wandern und Spazieren werden häufig synonym verwendet. Da das aber nicht ganz korrekt ist, klären wir im Folgenden den Unterschied zwischen beiden Begriffen.
Grundsätzlich kann man sagen, dass Spaziergänge eher im regionalen Umfeld gemacht werden, während Wanderungen häufig ein etwas weiter entferntes Ziel haben. Außerdem sind Wanderungen meist länger (bezogen auf die Zeit und die Strecke) und Spaziergänge kürzer. Auch hier findet man viel Interpretationsspielraum, weshalb eine einheitliche Abgrenzung der beiden Begriffe nicht möglich ist.
Im Allgemeinen kann ein Spaziergang als Routine gesehen werden, während Wandern für die meisten ein außergewöhnliches Erlebnis ist, bei dem die sportlichen Anforderungen deutlich höher sind als bei einem einfachen Spaziergang.
WAS IST DER UNTERSCHIED ZWISCHEN TREKKING UND WANDERN?
Der Begriff Trekking wird ebenfalls häufig mit dem Wandern verwechselt, weshalb diese beiden Begriffe auch nochmal einer Erklärung und Abgrenzung bedürfen. Hier ist nicht das Wandern anspruchsvoller, sondern das Trekking. Beim Trekking handelt es sich außerdem meist um mehrtägige Touren abseits der Wege in der wilden Natur. Wandern hingegen findet meist auf den Wegen und im Zeitraum von einem Tag oder einerNacht statt.
WIESO BEGEISTERN SICH MENSCHEN SO FÜR DAS WANDERN?
Wandern bietet viele positive Seiten. Zunächst gibt es zahlreiche gesundheitliche Auswirkungen des Wanderns. Wandern senkt nämlich das Diabetes-Risiko, stärkt Gelenke und Knochen, schult das Gleichgewicht und sorgt für den Aufbau von Muskulatur. Außerdem wird durch die kontinuierliche und vergleichsweise lange Belastung das Herz-Kreislauf-System gestärkt und Wandern wirkt präventiv gegen Kummer, Antriebslosigkeit und Depressionen.
Auch wenn die meisten Menschen nach einem Megamarsch eher über mehr Beschwerden als vorher klagen, vor Allem in den Füßen, überwiegen jedoch die positiven Auswirkungen des Wanderns.
Es gibt aber auch noch zahlreiche Aspekte, die nicht direkt etwas mit der Gesundheit zu tun haben. Gründe, um Wandern zu gehen, sind für viele Leute z.B. das Naturerlebnis beim Wandern und dass man schöne neue Orte entdecken kann. Außerdem kann man das Wandern mit einer Reise verbinden oder innerhalb einer Reise Wandern gehen und so neue Länder, Landschaften und Kulturen zu Fuß erkunden.
Wie man vor allem auch bei den Megamärschen merkt, ist es für viele Leute aber auch einfach das Gemeinschafts-erlebnis, was die Leute zum Wandern antreibt. Sich mit anderen Menschen zu verbinden und gemeinsam Herausforderungen anzutreten ist ein schönes Erlebnis, welches einem im Nachhinein niemand mehr nehmen kann.
Aber auch das Üben von Achtsamkeit, im hier und jetzt zu sein und die kleinen Dinge zu genießen ist ein Grund wandern zu gehen. Wandern stärkt außerdem das Selbstbewusstsein, da man am Ende mit Stolz auf seine eigene Leistung zurückblicken kann. Wenn man dann eine Urkunde mit seinem Namen und eine Medaille in der Hand hält, gibt es keinen Grund mehr, an seiner eigenen Leistung zu zweifeln.
Manchmal ist es aber auch der Proviant, der die Menschen zum Wandern bewegt. Ob es der selbst mitgebrachte Pausensnack ist, auf den man sich freut oder die Walderdbeeren, Himbeeren oder Pilze, die man während der Tour für den Snack zuhause sammelt, Essen liefert Energie und ist eine gute Motivation.
Als letzten und vielleicht häufigsten Beweggrund gibt es natürlich den sportlichen Aspekt. Beim Wandern kann man seine Ausdauer und grundsätzlich die Leistungsfähigkeit steigern und die eigenen körperlichen Grenzen kennenlernen und erweitern.
WIESO NEHMEN MENSCHEN CHALLENGES WIE DEN MEGAMARSCH AUF SICH? WAS LÖST WANDERN BEI MENSCHEN AUS?
Was denken sich Menschen, die sich für ein Event anmelden und dort 100 km in 24 Stunden laufen? Warum nimmt man eine solche Challenge auf sich?
Beim Wandern werden Endorphine verstärkt aus-geschüttet, die Glücksgefühle verur-sachen. Außerdem wird die Adrenalin-ausschüttung angeregt, wie beim Achter-bahnfahren. Dadurch wird auch die Leistungsfähigkeit gesteigert. Das sind beides Reaktionen, die im Körper stattfinden und unbemerkt dafür sorgen, dass der Mensch Wandern mit etwas Positivem verknüpft.
Es gibt aber natürlich auch die oben genannten persönlichen Gründe, die einen antreiben, Wandern zu gehen und eine Challenge wie den Megamarsch auf sich zu nehmen, wie z.B. das Gemeinschaftsgefühl bei einem solchen Event oder das Vorhaben, seine eigenen Grenzen zu erweitern.
Natürlich gibt es aber auch Menschen, denen es um die Auszeichnungen geht, die sie erhalten können, wie die Medaillen und Pokale.
Jeder muss da seinen eigenen Beweggrund finden, für den es sich lohnt, eine Challenge wie den Megamarsch auf sich zu nehmen. Was sind Eure Beweggründe und was sind Gründe, die Euch vielleicht noch zurückhalten?
Sportliche Grüße Lea von Deinem Team Megamarsch
PS: Wenn Ihr außerdem wissen wollt, wie das Wandern überhaupt entstanden ist und was das für eine Bedeutung hat, dann schaut doch gerne mal hier vorbei: https://www.megamarsch.de/post/die-entstehung-und-die-bedeutung-des-wanderns
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