Wandern ist doch kein Sport! Das ist wohl eine weit verbreitete Ansicht. Jedoch wird das Wandern von vielen immer wieder unterschätzt. Nicht umsonst raten wir unseren Teilnehmern für den MEGAMARSCH zu trainieren. Vieles ist bei unserem Event natürlich auch Motivation und Ehrgeiz. Dennoch schaffen es nicht immer alle trotz Vorsatz ins Ziel und sind gezwungen vorher aufzugeben. In dem folgenden Post erzählen wir Dir die Geschichte des Wanderns und wieso es eben doch eine Sportart ist.
Die Geschichte des Wanderns
Gehen wir zurück zu den Anfängen des Gehens. Eine verbreitete Theorie besagt, der Mensch habe sich den aufrechten Gang angeeignet, um Vorteile zu erlangen. Zum Beispiel könne er größere Strecken schneller und effizienter zurücklegen. Außerdem wäre er sicherer vor wilden Tieren, da er beim Sammeln und Jagen eine längere Ausdauer hätte. Feststeht, der Mensch ist nicht das schnellste Lebewesen, jedoch das Ausdauerndste. So konnte er Tiere in den Tod hetzen und legte täglich einen Marathon zurück. Dies ist durch die heutigen Transportmöglichkeiten und Bequemlichkeiten nicht mehr vorstellbar. Da diese jedoch erst seit dem 19. Jahrhundert zur Verfügung stehen, war das Wandern für die Menschen bis zu dem Zeitpunkt nur Mittel zum Zweck und diente nicht als Vergnügung. Im Folgenden haben wir Dir die Entwicklung des Wanderns anhand eines Zeitstrahls veranschaulicht.
Mittelalter
Kriege bewegten Soldaten zu den umstrittenen Gebieten, sodass sie weite Strecken zurücklegten. Außerdem lösten Kriege Migrationen und Flucht aus. Neue Territorien mussten erforscht werden, da viele Areale noch nicht besiedelt waren. Die Neugierde der Menschen zog Händler und Spielleute in unterschiedliche Orte.
1300
Pilgern wird oft als der Ursprung des Wanderns genannt und hat meist religiöse Motive. Die erste Pilgerung fand laut Erzählungen um 1300 statt, als 20.000 Menschen aufgrund eines Papstbesuches nach Rom pilgerten.
1336
Der erste Mensch, der nur wanderte, um Erfahrung zu sammeln, was Franceso Petarca. Er bestieg 1336 den Mont Venteux mit der Motivation, etwas Ungewöhnliches kennenzulernen.
später im 14. Jahrhundert
Scholare zogen mit ihren Schülern von Universität zu Universität, da sie so viel Bildung wie möglich erlangen wollten. Handwerker suchten sich mehrere Ausbildungsstätten, da sie viel erlernen wollten.
18. Jahrhundert
Maler und Dichter hatten die Intension, neue Eindrücke zu verschaffen. So verändert sich das Bild der hässlichen Alpen zu einer schönen Hügellandschaft.
1896 In diesem Jahr wurde das Wandern erstmals als Freizeitbeschäftigung genutzt. Ein Schulausflug war der Anfang der Wandervögel, die 1901 eine Protestbewegung gegen das Kaiserreich wurden.
19. Jahrhundert
Durch die Erfindung der Eisenbahn eröffneten sich neue Möglichkeiten. So fand der Massentourismus in den Alpen seinen Ursprung. Die Menschen konnten weit entfernte Orte schneller erreichen.
90er Jahre
Seit den 90er Jahren ist das Wandern eine beliebte Freizeitmöglichkeit. Durch die etlichen Transportmöglichkeiten kann die Reise individuell geplant werden.
Wandern als Sportart
Nach Definition ist Sport „zur körperlichen Ertüchtigung ausgeübte körperliche Betätigung“.
Es ist bewiesen, dass regelmäßiges Wandern viele positive Auswirkungen auf den Körper hat und die Leistungsfähigkeit verbessert. Es ist ein gutes Ausdauertraining, da es meist über mehrere Stunden ausgeübt wird und gleichzeitig alle Muskeln Deines Körpers beansprucht. Dies fördert auch Dein Herz und Kreislauf. Mit mehr Ausdauer hast Du bei einer niedrigen Herzfrequenz einen höheren Energieumsatz. Zusätzlich wirkt sich Höhenluft gut auf den Blutdruck aus, da Deine roten Blutkörperchen eine bessere Qualität bekommen. Dies führt zu mehr Sauerstoff im Blut. Außerdem verringert sich der Heißhunger und der Appetit wird reguliert.
Fitnesstraining wird zudem als „sportliches Training zur Erhaltung oder Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit“ definiert.
Demnach ist Wandern ganz klar sowohl Sport als auch ein Training für die Fitness. Wer trotzdem noch nicht überzeugt ist, sollte sich die folgenden Fakten durchlesen. Der Fettstoffwechsel liegt bei 40-60% und ist damit doppelt so hoch wie beim Laufen. Außerdem kann der Kalorienverbrauch beim Bergwandern bis zu 20% höher als beim Radfahren sein. Die genaue verbrannte Kalorienanzahl können wir Dir leider nicht geben, da diese je Alter, Gewicht und Größe variiert. Als groben Richtwert werden 300 Kalorien pro Stunde bei einem Körpergewicht von 60 Kilogramm angegeben. Wenn Du mit Gepäck unterwegs bist und zusätzlich in einem schnellen Tempo gehst, erhöht sich der Kalorienverbrauch natürlich.
Positive Nebenwirkungen
Neben dem Fakt, dass Sport zum Abnehmen sowie zur Verbesserung der körperlichen Fitness und Gesundheit genutzt wird, gibt es beim Wandern noch weitere Gründe, wieso es Dir guttut. Zwar brauch man beim Wandern etwas mehr Geduld, um einen Gewichtsverlust zu erzielen, allerdings hast Du ein geringeres Risiko für Überforderung und Verletzungen. Es stärkt zwar Deine Gelenke, Sehnen und Bänder, ist jedoch schonender zu ihnen. Anders als beim Joggen ist immer ein Fuß auf dem Boden und fängt Dich so besser ab. Zudem können Menschen jedes Fitnesslevels und jeder Gewichtsklasse diesen Sport ausüben und ihr eigenes Tempo finden.
In unserer heutigen Zeit ist der Alltag oft hektisch und schnelllebig. Beim Wandern führt man eintönige Bewegungen aus und bewegt sich zudem langsamer als bei anderen Sportarten. Dies hilft als Entschleunigung. Das bedeutet, Du tust etwas langsamer und bewusster. Für viele ist dies eine Ablenkung des Alltags. Meist beansprucht es auch mehrere Stunden, in denen Du nur für Dich sein und Abstand zu allem bekommen kannst. Außerdem nimmst Du so die Umgebungmehr wahr (als zum Beispiel beim Joggen), was sogar Depressionen mindern kann. So tust Du nicht nur Deinem Körper, sondern auch deinem Kopf etwas Gutes.
Wanderst Du regelmäßig und spürst die Auswirkungen auf Deinen Körper? Oder bist Du von diesem Sport noch nicht überzeugt? Erzähle uns Deine Meinung und Erfahrungen!
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